
Mehr Sicherheit, weniger Depressionen: Das finnische Grundeinkommen-Experiment hat den Teilnehmern gut getan. Der erhoffte Effekt für den Arbeitsmarkt lasse sich aber nicht nachweisen, so die Bilanz. Das
21. JANUAR 2021
Grundeinkommen als Experiment
Mehr Sicherheit, weniger Depressionen: Das finnische Grundeinkommen-Experiment hat den Teilnehmern gut getan. Der erhoffte Effekt für den Arbeitsmarkt lasse sich aber nicht nachweisen, so die Bilanz. Das Experiment sollte zeigen, ob ein Grundeinkommen helfen würde, die großen Verdienstunterschiede in der Bevölkerung zu verkleinern, das komplizierte finnische Sozialsystem zu verschlanken und die Menschen zu motivieren, sich erst einmal auch schlechter bezahlte oder Teilzeitarbeit zu suchen – am besten gleich ein kleines Unternehmen selbst zu gründen. 2000 per Zufall ausgewählte Arbeitslose im Alter zwischen 25 und 58 Jahren hatten deshalb bis Ende 2018 kein Arbeitslosengeld mehr bekommen, sondern 560 Euro Grundeinkommen monatlich – keine Steuern, keine Fragen, keine Bedingungen. Allerdings wurde im Januar 2018 ein Aktivierungsmodell als Teil des Arbeitslosensystems eingeführt, das vor allem diejenigen betraf, die kein Grundeinkommen bezogen. Das macht die Beurteilung des Beschäftigungseffektes schwierig. Ob das Grundeinkommen nun grundsätzlich eingeführt wird, muss noch entschieden werden.
